Organische Elektronik - Spitzenforschung aus Sachsen stärkt internationale Ausrichtung
Innovations-Kooperation mit Großbritannien gestartet
Im Rahmen der Fördermaßnahme „Internationalisierung von Spitzenclustern, Zukunftsprojekten und vergleichbaren Netzwerken“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) reist eine Delegation aus Vertretern des Netzwerkes Organic Electronics Saxony (OES) zu Kooperationsanbahnungen nach Cambridge (Großbritannien).
Eröffnet wird die Veranstaltung am 1. Februar 2016 mit dem Besuch der Konferenz “Innovations in Large Area Electronics” in Cambridge. Der Fokus der britisch dominierten Konferenz liegt auf dem Wissenstransfer zwischen Universitäten und Industrie. Sächsische Wirtschafts- und Wissenschaftsvertreter aus dem Bereich der Organischen Elektronik treffen dort auf Partner aus dem „Cambridge Innovation and Knowledge Centre“ (CIKC). Das Treffen der beiden Innovationscluster bietet die Möglichkeit, neue Geschäftsbeziehungen aufzubauen und bestehende Kontakte zu intensivieren. Diskussionsgegenstand sind gemeinsame Projekte mit dem Ziel, die Entwicklung marktreifer Produkte im Bereich organischer, flexibler und gedruckter Elektronik auszubauen.
„Die Zusammenarbeit mit Cambridge bietet den sächsischen Akteuren ein enormes Potential“, berichtet Dr. Dominik Gronarz, Geschäftsführer von OES. „Unsere Mitglieder verfügen insbesondere in der Vakuum-prozessierten Elektronik über weltweit führendes Know-how entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Die Expertise in Cambridge liegt dagegen vor allem im Bereich gedruckter Sensorik und Transistoren. Die komplementären Expertisen von Dresden und Cambridge sollen jetzt in Kooperationsprojekte münden. Ziel ist es, gemeinsame Projektideen zu erarbeiten, bei denen die Entwicklung neuer flexibler und ultradünner Endprodukte und deren Kommerzialisierung im Fokus steht.“
Im Anschluss an die Konferenz folgt am 3. Februar ein gemeinsames Meeting mit CIKC-Mitgliedern als Auftaktveranstaltung des Internationalisierungsprojekts. Den Abschluss bildet eine Reihe von Vor-Ort-Besichtigungen bei mehreren Industrieunternehmen, die für die sächsischen Akteure interessantes Know-how besitzen.
„Gerade für die sächsischen mittelständischen Unternehmen bietet die Kooperation mit Cambridge eine Möglichkeit, die bisherigen Entwicklungen in den Markt zu bringen“, bekräftigt Dr. Martin Pfeiffer, CTO der Dresdner Heliatek GmbH und Vorstandsmitglied der OES. „Wir sind beeindruckt, wie eng sich die Forschung und die technologischen Entwicklungen in Großbritannien an den Bedürfnissen der Kunden orientieren. Dabei entstehen viele gute Ideen, wie gedruckte Elektronik unser Leben in Zukunft beeinflussen und verändern kann. Wir freuen uns darauf, an diesen Visionen gemeinsam zu arbeiten und Teil der europäischen Wertschöpfung zu sein.“
Für Rückfragen steht Ihnen zur Verfügung:
Organic Electronics Saxony
Jitka Barm
Tel.: +49 351 46677180
barm(at)oes-net.de
Mitreisende Partner des Netzwerkes OES
Fraunhofer Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik (FEP)
Elektronenstrahltechnologie, Puls-Magnetron-Sputtern und Plasma-aktivierte Hochratebedampfung
www.fep.fraunhofer.de
Institut für Angewandte Photophysik der TU Dresden (IAPP)
Grundlagenforschung auf dem Gebiet der OLEDS und organischer Solarzellen
www.iapp.de
Heliatek GmbH
Forschung, Entwicklung und Produktion organischer Solarzellen
www.heliatek.com
Über das Projekt
Das Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt das sächsische Projekt „Organische Elektronik: Kommerzialisierung durch Internationalisierung des Netzwerks Organic Electronics Saxony“. Die Internationalisierung von Clustern und Netzwerken ist Bestandteil der neuen Hightech-Strategie, mit der die Bundesregierung aus Ideen Innovationen macht und Verbindungen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft knüpft. Gleichzeitig ist sie ein Baustein im Aktionsplan „Internationale Kooperation“ des BMBF. So werden Zukunftschancen und die Arbeitsplätze von morgen geschaffen.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.cluster-networks-international.de
Über organische Elektronik
Im Gegensatz zur klassischen Elektronik ist organische Elektronik ultradünn, extrem leicht, transparent, flexibel und hat eine exzellente Umweltbilanz. Dadurch sind völlig neue Anwendungen möglich. Das Design und die Funktion von bekannten elektronischen Geräten wird sich nachhaltig verändern können. Derzeit wird organische Elektronik kommerziell in organischen Leuchtdioden (OLED) genutzt. Trotz der bahnbrechenden Entwicklungen in Sachsen und Deutschland werden OLEDs fast ausschließlich von asiatischen Unternehmen in Displays von Smart¬phones und Highend-Fernsehgeräten eingesetzt. Auch wenn in diesen Geräten sächsisches Know-how, Anlagen und Materialien zum Einsatz kommen, wird in Europa bisher noch kein weiteres Bauteil in Massenproduktion gefertigt.
Andere organische Bauteile, wie Solarzellen, OLED-Beleuchtung, Sensoren oder Batterien, haben den technologischen Reifegrad für die Massenproduktion noch nicht erreicht. Durch die Zusammenarbeit mit japanischen und britischen Partnern wird die Wertschöpfungskette komplettiert und die Entwicklung sowie Herstellung marktreifer Produkte forciert. Für die Zukunft werden Anwendungen im Automobilbau, in der Medizintechnik, Sicherheitstechnologie, Aeronautik, Health Care, Architektur und im mobilen Einsatz fokussiert.
Über Organic Electronics Saxony
Organic Electronics Saxony (OES) ist Europas führendes Cluster für organische Halbleiter. OES versteht sich als technologische Austauschplattform und vereint die führenden sächsischen und mitteldeutschen Unternehmen und Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der organischen Elektronik. Das strategische Ziel ist die kontinuierliche Entwicklung des Knowhows der organischen, gedruckten und flexiblen Elektronik im globalen Wettbewerb.
Weitere Informationen: www.oes-net.de
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