Ein Schlaganfall, vier Geräte und eine europäische Vision – OES in Turku

Wo ist denn Turku, was macht OES dort und was hat das mit Ihnen als OES-Mitglied zu tun mag sich der ein oder die andere fragen. Darum soll es hier gehen.
Turku liegt im Süden von Finnland und hat knapp 200.000 Einwohner*innen, davon 30.000 Studierende. Die größte Uni der Stadt (Universität Turku), ist Teil des POC4TRIAGE Konsortiums, genau wie OES. Das Projekt war der Grund für unsere Reise, denn außer uns kamen auch die anderen Mitglieder für das jährliche Face-to-Face meeting nach Finnland. Im EU-geförderten Projekt POC4TRIAGE arbeiten 18 Partner von 2024 bis 2028 an der Entwicklung von neuen Point-of-Care Geräten. Das sind Schnelltests, welche die Diagnose und Erkennung von Schlaganfällen beschleunigen, vereinfachen und genauer machen sollen, vor allem für Rettungssanitäter und Notärzt*innen im Krankenwagen. Falls ein schwerer Schlaganfall vorliegt, können Patient*innen direkt in ein Spezialkrankenhaus eingeliefert werden. Kombiniert mit einer Plattform, die die Gesundheitsdaten aus den Schnelltests direkt an die Krankenhäuser leitet, arbeitet POC4TRIAGE an einer innovativen Gesamtlösung, die europaweit zum Einsatz kommen soll.

Insgesamt werden 4 verschiedene Point-of-Care Lösungen erforscht und entwickelt. Allesamt haben das Potenzial, breite Anwendung zu finden und basieren auf gedruckter Elektronik. Besonders interessant könnte das für unsere Industriepartner und Forschungseinrichtungen sein, die sich mit leitfähigen Tinten und Pasten sowie dem Druck von Sensoren bestens auskennen. Drei der vier Geräte messen Vitalfunktionen, haben also Sensoren verbaut, die schnell und einfach auf die Stirn (EEG) oder die Brust (EKG) appliziert werden müssen. In unserem Treffen konnten wir die Prototypen ganz genau unter die Lupe nehmen und sehen, welche Vor- und Nachteile verschiedene Materialien bieten. Das vierte Gerät ist ein auf Mikrofluidik basierender Bluttest, der schlaganfallspezifische Biomarker aus dem Blut identifizieren soll. Durch den hohen TRL der Geräte wie auch die medizinische Relevanz stellen die zu erwartenden  Ergebnisse ein zukunftsträchtiges und spannendes Betätigungsfeld für eine Vielzahl unserer Mitglieder dar. Besonders schön war es, den intensiven Ideenaustausch zu beobachten und zu sehen, wie alle bei der Lösungssuche an einem Strang ziehen (bzw. 4). Wenn Sie mehr über das Projekt erfahren wollen, schauen Sie auf LinkedIn vorbei und melden sich bei uns, um mit den jeweiligen Partnern in Kontakt zu kommen!

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